Liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen, liebe Gäste,
der AStA hat anlässlich der Wahl den studentischen Kandidaten der Parteien Fragen zugesandt. Unten findet ihr die Antworten darauf. Sie sind entsprechend dem Stimmzettel nach Parteien geordnet.
Die gemeinsamen Antworten der studentischen Kandidaten der Linken sind unten zu finden.
Antworten der Partei Die PARTEI, welche mit den studentischen Kandidaten abgestimmt wurden, finden sich unten.
In einer Demokratie halte ich es grundsätzlich für wichtig, zur Wahl zu gehen, da dies zum einen ein Recht ist, für das lange und viel gekämpft wurde, zum anderen dabei aber auch eine direkte Einflussnahme auf die Politik möglich ist. Die Stadt- und Ortschaftsratwahlen halte ich dabei für besonders wichtig, da die Entscheidungen im Stadtrat direkten Einfluss auf die Lebensumstände in Karlsruhe haben und – anders als z.B. bei einer Bundestagswahl – die Entscheidungen nicht im fernen Berlin sondern im Karlsruher Rathaus fallen. Da die meisten Studenten einen Großteil ihres Studiums in Karlsruhe verbringen, sollten sie sich auf keinen Fall entgehen lassen, die Stadtpolitik durch ihre Stimme zu beeinflussen.
Gerade Studenten sollten sich bewusst sein, dass freie Wahlen keine Selbstverständlichkeit sind und dass so direkt von der Bevölkerung die Politik mitbestimmt werden kann. Jeder sollte sich dieser Verantwortung bewusst sein und diese Chance wahrnehmen, gerade auf kommunaler Ebene.
Im Karlsruher Gemeinderat sind Studierende bisher überhaupt nicht vertreten! Und das in einer Stadt mit so vielen Hochschulen! Ich finde es sehr wichtig, dass wir endlich auch dort vertreten werden, wo so wichtige Entscheidungen über uns getroffen werden.
Mein Name ist Joschua Konrad, ich bin 22 Jahre alt und studiere Maschinenbau im sechsten Semester. Ich kandidiere für die Grünen auf Platz acht der Liste zur Gemeinderatswahl.
Meine politischen Schwerpunkte sind Finanzen, Soziales und Jugend. Ich bin Mitglied der IG Metall und der Gewerkschaftlichen Studierendengruppe Karlsruhe.
Studierende sind sehr große, wenn auch sehr heterogene Bevölkerungsgruppe in Karlsruhe. Würden diese nicht zur Wahl gehen, dann würde eben diese Gruppe parlamentarisch nicht repräsentiert werden. Das wirft nicht nur ein schiefes Bild auf die demokratische Legitimation der Wahl, sondern schwächt auch studentische Themen in der politischen Debatte. Da Studierende fünf bis zehn Jahre in Karlsruhe bleiben und evtl. auch nach ihrem Studium bleiben, ist es wichtig, dass sie ihre Meinung einbringen sei es nur mit einer Stimmabgabe.
Mein Name ist Zoe Mayer. Mit 18 Jahren bin ich die jüngste Kandidatin, die dieses Jahr für die Gemeinderatswahlen antritt, und derzeit Studentin des Wirtschaftsingenieurwesens im zweiten Semester. Nach meinem Abschluss möchte ich gerne in der Erneuerbaren Energienbranche arbeiten. Auch die kommunale Energiewende ist mir darum ein Grundanliegen, das ich im Gemeinderat voranbringen will. Mein zweites Herzensthema ist der Tierschutz in Karlsruhe.
Wir alle kommen mit Kommunalpolitik in Berührung, sobald wir morgens aus dem Bett steigen. Strom, Wasser, Straßen, ÖPNV – all dass sind Dinge, auf die wir morgens auf dem Weg zur Uni angewiesen sind. Und all dass sind Dinge, über die der Gemeinderat entscheidet. Kommunalpolitik betrifft uns alle.
Es sollte uns nicht egal sein, wer über diese Dinge entscheidet. Ganz im Gegenteil können wir mit unserer Stimme nicht nur Parteien, sondern mit einzelnen Kandidatinnen und Kandidaten auch indirekt Themen in den Gemeinderat wählen. Als Studierende wollen wir gut ausgebaute Radwege, einen günstigen ÖPNV und ausreichend bezahlbaren Wohnraum. Studis sollten daher Studis wählen!
Für die Vorbereitung meiner Kandidatur habe ich zusammen mit Noah Fleischer alle Fachschaften und Hochschulgruppen angeschrieben, um über studentische Themen in Karlsruhe zu sprechen. Viele haben uns zu einer ihrer Sitzungen eingeladen. In mehreren Jahren in der Studierendenvertretung habe ich nie einen so umfassenden Einblick erhalten, was Studierende in Karlsruhe wirklich bewegt. An diesem Instrument möchte ich – gerade in Nicht-Wahlkampfzeiten – unbedingt festhalten.
Studierende profitieren direkt, wenn diese Mittel für den Ausbau des Radwegenetzes, ein günstigeres Semesterticket, mehr bezahlbaren Wohnraum, Studi-Tickets in Schwimmbädern, den Ausbau der Gründungsförderung, mehr Kindertagesstätten und die Unterstützung studentischer Kultur verwendet werden. Auch wenn das nicht alles sofort geht – für diese Ziele setze ich mich ein. Wirst du dich für studentische Vergünstigungen in städtischen Einrichtungen einsetzen? Studi-Tickets haben sich weltweit bewährt – nicht nur im ÖPNV. Auch in Karlsruhe gibt es schon jetzt zu vielen Einrichtungen vergünstigten Eintritt für die mittlerweile 42.000 Studierenden. Dazu zählen das Badische Staatstheater, der Stadtgarten und das ZKM. Leider gilt dies nicht für das beliebte Europabad. Ich werde mich für einen ermäßigten Eintrittspreis für Studierende in das Europabad einsetzen.
Deshalb sehe ich es als Gemeinderatskandidat als meine Aufgabe an, dort wo nötig Aufklärung in Sachen studentischer Kultur zu betreiben. An vielen Stellen klappt etwa die Zusammenarbeit mit dem Kulturamt schon sehr gut, doch Auflagen können an anderer Stelle bestehende kulturelle Institutionen wie das Unifest gefährden. Im Gemeinderat werde ich mich dafür stark machen, studentische Kultur unter Beachtung der gesetzlichen Vorschriften so weit wie möglich zu befördern statt zu behindern.
Wie für alle Menschen gilt, dass auch Studierende unabhängig von ihrer Herkunft, ihres Geschlechts, ihres Alters, ihrer sexuellen Orientierung, einer Behinderung oder ihrer Religion und Weltanschauung gleichberechtigt an dem Leben auf dem Campus teilhaben. Für ein würdevolles Studium von Menschen mit Behinderung müssen auch die Hochschulen begreifen, dass Inklusion erstens keine Modeerscheinung und zweitens keine Alleinaufgabe von Schulen ist.
Deshalb werde ich im Gemeinderat auf die Umsetzung des Tariftreuegesetzes durch die Karlsruher Stadtverwaltung achten. Betriebsbedingte Kündigungen bei der Stadt Karlsruhe und ihren Unternehmen wird es mit mir nicht geben. Auch bei Ausschreibungen der öffentlichen Hand dürfen nicht nur die Kosten im Vordergrund stehen. Über die Vorgaben des Tariftreuegesetzes hinaus müssen soziale und ökologische Kriterien Beachtung finden.
Wählen gibt uns ein Mitbestimmungsrecht und ist somit die wichtigste Mitwirkungsform in einer Demokratie. Nutzt diese Möglichkeit und entscheidet mit, wie sich eure Umgebung verändern soll. Denn trotz des hohen Studierendenanteils in Karlsruhe werden Studierende in der Kommunalpolitik noch kaum wahrgenommen. Das könnt ihr ändern, indem ihr am 25. Mai wählen geht!
Geboren am 31.05.1988 in Hamburg zog es mich im Oktober 2008 für Studium und Sonnenschein nach Karlsruhe. Seit meinem 1. Semester setze ich mich hier für studentische Interessen ein, zuerst in der Fachschaft und zuletzt als UStA-Vorsitzender. Als Gemeinderatsmitglied will ich Karlsruhe zur Studentenstadt weiterentwickeln und brauche dafür am 25. Mai eure Unterstützung.
Die kulturellen Mittel sollten gezielt an studentische Kulturgruppen fließen. Leider wurden die Vorschläge nach der gemeinsamen Ausarbeitung aus Geldmangel alle gestoppt. Als Gemeinderat will ich einige davon gerne wiederbeleben.
In Karlsruhe hat hier vor allem das Europabad noch Verbesserungsbedarf.
Jedoch will ich, dass die Stadt die Genehmigungsverfahren beschleunigt und ehrenamtliche Gruppen bei der Erstellung der nötigen Pläne unterstützt.
Auch bei öffentlichen Vergaben müssen die Arbeitsbedingungen eine größere Rolle spielen. Deswegen setze ich mich für ein konsequentes Tariftreuegesetz ein, dass öffentliche Auftragnehmer zur Einhaltung der Tarifverträge verpflichtet.
Chancengerechtigkeit muss jedoch schon vor der Bezahlung beginnen! Mit anonymisierten Bewerbungsverfahren will ich die nachgewiesene Diskriminierung bei der Einladung zum Bewerbungsgespräch reduzieren. Es darf nicht sein, dass Menschen nach der Herkunft ihrer Eltern, wegen ihrer Religion oder aufgrund ihres Namens diskriminiert werden.
Konkret fordern wir: sinkende Fahrpreise für öffentliche Personenbeförderung. Das Ziel ist dabei ein auf lange Sicht kostenfreier ÖPNV. gute, ausreichende und kostenlose Kitas in Karlsruhe für alle. städtische Offensive für bezahlbaren Wohnraum.
Wohnraum ist auf verschiedenem Wege zu schaffen: Neubau, gefördert durch ein verbessertes Wohnbauprogramm der Stadt; Verlängerung bestehender und Einrichtung neuer Mietpreisbindungen bei Volkswohnung, Baugenossenschaften und privaten Bauträgern; Förderung durch Landes- und andere Programme; Ankauf von Belegungsrechten auf dem Wohnungsmarkt durch die Stadt und sozial gerechte
Weitervermietung; Ankauf von Grundstücken durch die Stadt zum Zweck der Planung und Errichtung erschwinglicher, preisgebundener Mietwohnungen.
Politik stellt eben mal mit die Weichen für die Zukunft eines jeden Bürgers & Studierende stehen am Anfang dieser. Jungen potenziellen Wählern wird zumeist Politikverdrossenheit nachgesagt. In Gesprächen erlebe ich aber nur wenige, die uninteressiert sind. Wenn, dann ist oft Unzufriedenheit für das Nicht-Wählen-Gehen der Auslöser, darüber reden oder mitreden möchte man nämlich gerne. Um mitbestimmen zu können, ist der 1. Schritt nun eben mal dieser, den Gang zur Wahlurne zu bestreiten.
Martin Junk (21), KIT, Bachelor Maschinenbau, Piratenpartei Karlsruhe, Listenplatz 29 Vorstellung: Weltbürger, Optimist, Feminist, liebt Menschen
Ich hab letztens nen passenden Spruch. Sinngemäß ging der etwa so: „Demokratie ist wie Zähneputzen, wenn eins nichts tut, wird's braun.“ Braucht eins mehr Motivation?
Hallo. Ich studiere am KIT im 8. Semester auf Gymnasiallehramt Mathematik und Physik. Ich bin 22 und in Stutensee aufgewachsen. Ich will die Karlsruher Bürger/innen im Karlsruher Gemeinderat vertreten. Auf meiner (nur halbwegs gepflegten) Benutzerseite im Piratenwiki[LINK:http://wiki.piratenpartei.de/Benutzer:Adremdico] gibt es noch ein bisschen Infos zu meiner bisherigen und aktuellen politischen Tätigkeit.
Kommunalprogramm Piratenpartei Kreisverband KarlsruheStadt, Bereich Soziales Karlsruhe, Programmpunkt Sozialer Wohnungsbau
Um die Studierenden auch in den kalten Monaten davon abzuhalten, Feriensemester in südlichen Ländern einzulegen, möchten wir alle Uni Toiletten mit einer Fußbodenheizung ausstatten
Dass diese Frage immer wieder gestellt wird, ist eigentlich traurig. Wählen sollte eine Selbstverständlichkeit sein! Politik wird auf allen Ebenen gemacht, nicht nur im Bundestag und in den Landtagen. Gerade als Karlsruher Student mit Erstwohnsitz in der Fächerstadt darf einem die Kommunalpolitik nicht egal sein. Und Studenten machen einen nicht unerheblichen Anteil der Karlsruher Bevölkerung aus.
Ich denke, die Wichtigkeit der Teilnahme am demokratischen Prozess erstreckt sich erst einmal über Studentinnen und Studenten genauso wie über jede andere gesellschaftliche Gruppe. Eine Demokratie kann nur funktionieren, wenn möglichst viele Menschen daran mitarbeiten. Zur Wahl zu gehen, ist hierbei die grundlegendste Aufgabe. Denn wirkliche Legitimität können Volksvertreter nur durch hohe Wahlbeteiligung erhalten. Zusätzlich sehe ich uns Studentinnen und Studenten aber besonders in der Pflicht. Den Meisten von uns werden durch nahezu kostenlose Bildung, BAföG, Stipendien und ähnliches schließlich enorme Privilegien zuteil. Im Gegenzug sollten wir meiner Meinung nach durch Partizipation etwas an die Gesellschaft zurückgeben.
Des Weiteren möchte ich mich für vergünstigte Kindergarten- und Kitaplätze für studierende Eltern einsetzen. Für das in meinen Augen gesellschaftlich große Problem, dass Eltern für ihre Erziehungsaufgaben wenig Anerkennung entgegengebracht wird, weiß ich leider noch keine Lösung.
Um der Volkswohnung genauso wie dem Studentenwerk und auch Firmen auch den Bau neuer Gebäude zu ermöglichen, sollten im ersten Schritt bereits freigegebene Baugebiete besser ausgenutzt werden. Man sollte in meinen Augen aber auch nicht von vorneherein ausschließen, neue Baugebiete auszuschreiben. Ich habe den Eindruck, dass manche Stadträte vergessen haben, dass zur Erhaltung der Lebensqualität neben dem Naturschutz auch ein Dach über dem Kopf und ein Arbeitsplatz wichtig sind.
Die Kosten für Fahrkarten zu senken, wäre natürlich wünschenswert. Da die KVV GmbH schon jetzt auf hohe Geldsummen (2009 - 2012 je ca. 2 Mio. €) von Städten und Landkreisen angewiesen ist, ist dies jedoch schwer.
Für studierende Eltern sollten zum Beispiel in städtischen Kindergärten und Kitas vergünstigte Plätze angeboten werden.
Körperlich oder geistig Benachteiligten sollte ermöglicht werden, so gut es geht am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben und ihr Potenzial auszuschöpfen. Barrierefreiheit in möglichst vielen Bereichen und Einrichtungen stellt hier das wichtigste Ziel dar. Individuelle Förderung besonders in Schule, Ausbildung und Studium wünsche ich mir ebenso.